31.08.2018 bis 02.09.2018 / Vereinsreise 2018 nach Hamburg

  

Man soll die Feste feiern wie sie fallen … zum 50-Jahre-Jubiläum leistete sich die FW-Vereinigung ausnahmsweise eine dreitägige Reise in Deutschlands zweitgrösste Stadt Hamburg. Hamburg ist als eines der 16 Bundesländer ein Stadtstaat, der sich über eine Fläche von 755 km2 je rund 40 km in Nord-Süd und West-Ost-Richtung erstreckt.

Um möglichst viel von dieser Millionenstadt zu sehen und zu erleben, war am 31. August für die 23 Flugreisenden der 25 Teilnehmenden extrem frühe Tagwache angesagt: Treffpunkt im FW-Lokal Hausen um 4 Uhr (die 2 Bahnreisenden konnten ausschlafen, da ihr Zug erst um 8 Uhr fuhr). Mit 5 PWs ging’s zum Basler Flughafen, von wo uns ein Easy Jet Airbus in einem etwas mehr als einstündigen Flug bei besten Wetterverhältnissen in die Elbe-Metropole brachte. Der Zimmerbezug im Novum Hotel Belmondo war um 9 Uhr noch nicht möglich, so dass wir uns in der Innenstadt im Gartenrestaurant des Cafés Prego mit einem feinen Frühstück stärkten.

Nächster Programmpunkt: Zeit bis zum Abendessen zur freien Verfügung. Diese Zeit wurde individuell sehr vielfältig genutzt: Stadt- bzw. Sehenswürdigkeitsbesuche zu Fuss und aufgrund der Distanzen auch mit den rot-gelben Doppeldeckerbussen, Lädele in den grosszügigen Einkaufsmeilen, nachschlafen des vergangenen Nachtmankos oder vorschlafen für die kommende Nacht … Langeweile war definitiv kein Thema!

Pünktlich um 17.15 haben sich wiederum alle, auch die zwischenzeitlich angekommenen Bahnreisenden, im Restaurant Blockbräu in St. Pauli bei den Landungsbrücken zum üppigen Nachtessen getroffen. Anschliessend setzten wir mit der Fähre aufs andere Elbeufer über, wo uns in der eigens dafür erstellten Halle das Musical „Der König der Löwen“ erwartete. Ein in jeder Beziehung aufwändiger Augen- und Ohrenschmaus sondergleichen, das muss man ganz einfach gesehen und gehört haben! Die Laufzeit dieses Musicals war übrigens für ein Jahr vorgesehen; daraus sind jetzt bereits 18 erfolgreiche Jahre geworden – wen wundert’s? Spätestens der Nachmitternachts-Schlummertrunk sorgte dann „för en tüüfe gsonde Schloof“.

Am Morgen des zweiten Tages besuchten wir die professionelle Feuerwache Berliner Tor. Instruktor und langjähriger Feuerwehrmann Frank Satow führte uns verdankenswerterweise in die Besonderheiten des Hamburger Rettungswesens ein. Dieses basiert auf dem englischen System, da die Stadt nach dem 2. Weltkrieg zur britischen Besatzungszone gehört hatte; Teil der Feuerwachen bildet daher auch der Rettungsdienst (Sanität). Das ganze Stadtgebiet ist auf 23 Feuerwachen mit total 2‘600 Angestellten aufgeteilt, welche wiederum von nochmals 2‘600 freiwilligen Feuerwehrleuten unterstützt werden. Eine enge Zusammenarbeit besteht zudem mit der Bundeswehr und dem ADAC, welche bei Bedarf jederzeit 2 Helikopter zur Verfügung stellen können. Im vergangen Jahr wurden insgesamt 288‘400 Einsätze geleistet (rund 800 pro Tag). Jährlich etwa 500 Einsätze gehen auf das Konto „Kampfmittelfunde aus dem 2. Weltkrieg“ … und das 73 Jahre nach diesem schrecklichen Ereignis!

Der Nachmittag stand im Rahmen einer 2-stündigen Schiffsrundfahrt ganz im Zeichen des Hamburger Hafens, welcher quasi eine Stadt in der Stadt bildet: 7‘145 ha Land- und Wasserfläche, über 300 km Bahngeleise, über 140 km Strassen, 156 km Uferanlagen, 43 km Kaimauern mit Anlageplätzen für 280 Hochseeschiffe, 7‘000 direkte plus 156‘000 indirekte Arbeitsplätze. Bemerkenswerterweise liegt dieser Hafen nicht direkt am Meer, sondern beträchtliche 104 km südlich der Elbemündung in die Nordsee. All dies und noch viel mehr vermittelte uns der pensionierte „Seebär mit arbeitslebenslanger Hafenerfahrung“ Hermann, der äusserst versierte und sympathische Kapitän/Schiffs- und Reiseführer unserer Barkasse „Buenos Aires“, während er uns routiniert an der Elb-Philharmonie, den Personen- und Warenhäfen, dem stillgelegten russischen Spionage-U-Boot U434, dem Hamburger Badestrand, an gigantischen über 400 m langen und über 60 m breiten Containerschiffen der neusten Generation, an Trockendocks, an der Werft Blohm & Voss mit einem nigelnagelneuen Kriegsschiff für die deutsche Marine und an der wunderschönen Europa 2, dem einzigen 5-Sterne-Plus Luxuspassagierschiff mit äusserst grosszügigen Kabinen zwischen 60 und 100 m2, vorbeiführt. In diesem Zusammenhang auch ein herzliches Dankeschön an unseren Walter Keller, der uns, leider in Abwesenheit, grosszügig die flüssige Verpflegung auf der Hafenrundfahrt spendiert hat!

Das Abend- und Nachtleben des zweiten Tages stand dann wieder zur freien Verfügung.

Der letzte Reisetag war dem Besuch des „Miniatur Wunderland“, der grössten Modelleisenbahn der Welt gewidmet (1‘040 Züge mit über 10‘000 Wagons auf 15‘400 m Gleislänge). Seit dem Jahr 2000 sind 9 Themenwelten mit Investitionen von 21 Mio. Euro auf einer Modellfläche von 1‘499 m2 realisiert worden, bis 2021 sind 4 weitere im Umfang von 9 Mio. Euro geplant. Und längst geht es nicht mehr nur um Modelleisenbahnen: Da gibt es eine voll funktionsfähige Modell-Flughafeninfrastruktur mit startenden und landenden Flugzeugen mit Originalton Düsen- oder Propellermaschinen – oder einen Ausbruch des Vulkans Aetna mit Grollen, Dampf- und Lavaausstoss – oder ein DJ Bobo Konzert mit über 20‘000 Besuchern (Figürchen), welche mit Blitz fotografieren und Feuerzeuge schwenken – oder eine Schokoladefabrik von Lindt & Sprüngli mit Ausgabe von Müsterli – und, und, und … Die ganze Anlage wird übrigens von 50 Computern gesteuert. Einfach faszinierend, gleichermassen erlebenswürdig für kleine und grosse Kinder bzw. Erwachsene!

Die Rückreise gestaltete sich problemlos. Punkt 20.00, wie im Programm vorgesehen, trafen wir gesund, zufrieden und voller Eindrücke wieder beim Feuerwehrmagazin Hausen ein. An dieser Stelle im Namen aller Teilnehmenden nochmals ein herzliches Dankeschön an Fredi Bärtschi, der diese einmalige und unvergessliche Reise tadellos organisiert und geleitet hat!